Chronik

Ernst Gädeke


Mit der Eröffnung eines kleinen Fleischereigeschäftes in Alt-Ruppin im Jahre 1935 legte Ernst Gädeke den Grundstein für eine über 85-jährige Fleischertradition.

Am 18. November 1911 wird Ernst Gädeke auf einem Bauernhof in Zaatzke bei Wittstock als zweiter Sohn einer Fleischerfamilie geboren. Nach Schulabschluß und erfolgreich abgeschlossener Fleischerlehre in Wittstock im Jahre 1928 zieht es ihn 1930 im Alter von 19 Jahren erst einmal in die Ferne. 1932 endete seine Wanderschaft in Neu-Ruppin. Mit vielen neu hinzugekommenen Erkenntnissen im Gepäck, gründet er dann als frisch gebackener Fleischermeister gemeinsam mit seiner im selben Jahr angetrauten Ehefrau, Ella Kietzmann 1935 das Familienunternehmen:

"Die Rind- und Schweineschlächterei Ernst Gädeke"

Einmal sesshaft geworden, macht er sich mit großer Energie daran, die neu ins Leben gerufene Fleischerei auszubauen. Auch seine Frau Ella, die ihm 1937 die Zwillinge Dieter und Klaus schenkt, unterstützt ihn tatkräftig beim Ausbau der noch im Anfang stehenden familiären Existenz. 1939, mit Beginn des zweiten Weltkrieges wird Ernst Gädeke eingezogen und ist so gezwungen, das Geschäft über die Kriegszeit geschlossen zu halten, so dass an eine Weiterführung des Geschäftes erst nach seiner Rückkehr im Jahre 1945 wieder zu denken war. Nur der feste Glaube und die Liebe zu seinem Beruf gaben Ernst Gädeke die Kraft, sich den politischen und wirtschaftlichen Erschwernissen seiner Zeit erfolgreich entgegenzusetzen. 

Nach Verstaatlichung im Jahre 1949 wird das Geschäft noch bis zu seiner schweren Erkrankung 1958 von ihm weiter geführt. Mit seinem Einsatz hat er den Grundstein für eine Familientradition gelegt, die im Geiste seines Vaters und ganz besonders von seinem Sohn Dieter erfolgreich bis in die jüngste Zeit ausgebaut und erweitert werden konnte.


Dieter Gädecke


Den Grundstein für das Unternehmen legte sein Vater. Für den Sohn, Dieter Gädecke, Verpflichtung genug, im Geiste seines Vaters das Unternehmen weiter auszubauen. Und doch ist es für ihn 1960 ein Neuanfang.

Dieter Gädecke wurde als Zwillingssohn von Ernst und Ella Gädeke am 14.08.1937 in Alt-Ruppin geboren. Für Dieter Gädecke gab es von Anfang an keine Zweifel über seine berufliche Laufbahn. Schließlich wurde ihm dieses Handwerk sehr früh durch seinen Vater schon fast “in die Wiege gelegt”. So trat er bereits mit 14 Jahren, von 1951 bis 1954 seine Fleischerlehre in Neu-Ruppin an. Nach den Lehrjahren besuchte er die Meisterschule in Potsdam und erhielt 1958 so seinen Meisterbrief. Und das mit der einzigen Zielsetzung, sofort nach bestandener Prüfung, den Familienbetrieb in Alt-Ruppin zu übernehmen und im Sinne seines Vaters weiter auszubauen. Dies zeugt von einem familiären Zusammenhalt, der heute nur noch selten anzutreffen ist. Leider sprachen die politischen Umstände gegen eine Übernahme und Weiterführung des Betriebes. Doch schon kurz darauf, im Jahre 1960, wurde an ihn die Übernahme eines frei gewordenen Fleischereibetriebes in Falkensee herangetragen. Wohl mehr seiner inneren Eingebung und Intuition folgend, entschied er sich kurzentschlossen, innerhalb von nur acht Tagen für eine Übernahme. Vielmehr Zeit wurde ihm dafür auch nicht eingeräumt. Bestärkt durch die Worte seines Vaters, dass immer Liebe und Talent zum Beruf gehören, so ist es auch seiner ihm eigenen Fähigkeit zu verdanken, schnell und entschieden, den Vorstellungen Taten folgen zu lassen. Und das ist nicht nur so daher gesagt. Immerhin gehören schon etwas Mut, der Glaube an sich und unternehmerische Weitsicht dazu, aus einem etwa 14qm großen Verkaufsraum ein Unternehmen der heutigen Prägung entstehen zu lassen. Nur dem eigenen unermüdlichen Einsatz und der Unterstützung seiner Frau Helga ist der stetig voranschreitende Ausbau der Fleischerei zu verdanken. Schon 1964 wurde die Ladenfläche von 14 auf 35qm erweitert. Nicht viel später kamen Verkäuferinnen und Gesellen hinzu. Schnell fanden die Fleisch- und Wurstprodukte in der Bevölkerung den gebotenen Anklang. Doch nicht nur die Produkte, sondern auch in Fachkreisen fanden dessen Erfahrungen ihre Wertschätzung, sodass er im Jahre 1964 zum Vorsitzenden der Fleischergesellenprüfungskommision einstimmig gewählt wurde.


Sven Gädecke


“Wenn man diese 85 Jahre Firmen- und Familiengeschichte betrachtet, werden einem die enormen Veränderungen bewußt, die den Fleischerberuf , wie ihn mein Großvater noch erlernte, radikal verändert haben.”

Sven Gädecke, 1965 in Staaken geboren, hat sich wie sein Vater und Großvater dem Beruf des Fleischers mit Leib und Seele verschrieben. Hier ist in der Hauptsache die Leidenschaft zum Beruf die treibende Kraft. Sie ist zugleich die Triebfeder für die Kreativität, mit der Sven Gädecke seit Übernahme der Geschäftsleitung im Jahre 1993 für die Herstellung einzigartiger Wurst- und Fleischspezialitäten bereits über die Region hinaus bekannt geworden ist und respektable Preise erzielen konnte. Doch seine Schaffenskraft scheint schier unerschöpflich. Schon in der kurzen Zeit seit der Übernahme kamen bereits drei zusätzliche Geschäftszweige ergänzend hinzu, der Partyservice, die Backstube und Metzger’s Bullburger. Dazu sagt der Meister selbst: “Auch in den nächsten Jahrzehnten werden Entwicklungen eintreten, die weitsichtiges und konsequentes Handeln in der Unternehmensführung erfordern. So wird und muß sich unsere Fleischerei als Familienbetrieb weiterentwickeln, um auf einem Markt, der durch Spezialisierung und Globalisierung wahrhaftig seinen Meister abverlangt, auch weiterhin zu behaupten. Gerade als Familienbetrieb stehen wir nicht selten vor Aufgaben, die sich immer wieder nur durch Geschick und Einsatz meistern lassen. Insbesondere auch durch  den Einsatz und das Engagement vieler loyaler und langjähriger Mitarbeiter. Für den Erfolg spielt sicher auch der Ehrgeiz eine Rolle, dem Anspruch der eigenen Maßstäbe immer wieder gerecht werden zu können. Doch den eigentlichen Erfolg bringen die über die Jahrzehnte gesammelten, unersetzlichen Erfahrungen des Familienbetriebes. Wenn wir auch in Zukunft noch weitere Feste feiern wollen, so sind der Einsatz, die Energie und die Ideen jedes Einzelnen gefragt.”

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